Schloss Hofstetten

Verborgen hinter einer langen Bruchsteinmauer und einem alten Baumbestand liegt das wichtigste und auch älteste profane Baudenkmal der Gemeinde: die mittelalterliche Wasser-Burg der 1122 erstmals urkundlich erwähnten Herren von Hofstetten - schräg gegenüber dem Jurabauernhof-Museum. Ende des 17. Jahrhunderts wurde die Burg zum barocken Jagdschloss der Eichstätter Fürstbischöfe umgewandelt. Seit 1974 ist sie in Privatbesitz und seit 2010 kann nach einstimmigem Gemeinderats-Beschluss hier auch geheiratet werden.

Wenn 2022 der Hitzhofer Ortsteil Hofstetten sein 900-jähriges Jubiläum feiert, dann wegen eines Mannes, über den wir nichts wissen: "Purchhard de Hovestete", Burkhard von Hofstetten, ein Ritter, von dem weder Geburts- noch Sterbedatum noch etwas Persönliches bekannt ist. Nur eines ist sicher: Burkhard war im November 1122 auf einem kaiserlichen Hoftag in Bamberg, wo sein Vorname und der seines Herkunftsortes auf Pergament festgehalten wurde. 

Von Burkhards Burg hat sich sichtbar nichts erhalten. Aber der unter seinem Nachkommen Heinrich Schenk von Hofstetten um 1270 vergrößerte Stammsitz dieser Ministerialenfamilie steht großteils noch immer  - lediglich zweimal umgebaut, etwa um 1470 und dann um 1690.

Im über 700 Jahre alten Palas, auch Festes Haus genannt, dem Hauptwohngebäude einer jeden Burg, befand sich von 2010 bis 2021 ein Standesamt. Und zwar in der im Barock geformten und im II. Obergeschoss gelegenen Repräsentations-Suite, Bibliothek sowie Rittersaal und Erkerzimmer. Aber auch im gesamten Gartenbereich, im längst trockengelegten Burggraben ebenso wie in den Eck-Bastionen oder dem intimen Innenhof.

Ein kurzer Blick noch in die Vergangenheit: Die Stammburg der Hofstetter kaufte 1466 der berühmte Eichstätter Bischof Wilhelm von Reichenau. Unter ihm geschah ein weitreichener Umbau. Ihr heutiges Aussehen erhielt die Anlage in der Amtszeit von Fürstbischof Johann Euchar Schenk von Castell (1625 bis 1697) durch dessen Hofbaumeister Jakob Engel. Berühmtester Eigentümer war übrigens von 1817 bis 1824 Napoleons Stiefsohn Eugene de Beauharnais. Dessen Schwiegertochter, die russische Großfürstin  Maria Nikolajewna, verkaufte es 1855 zurück an den Staat. Ab 1861 war das Schloss königlich-bayerisches Forstamt.

Eine zweite Generalsanierung von 2003 bis 2012, die auch den Schloss-Stadel einbezog, ließ das lange vernachlässigte Denkmal-Ensemble zu einem Schmuckstück werden.

Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage Hofstetten oder auf der Webseite vom Schloss Hofstetten.

 

 

 

 

 

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